Lagerstrategie

Stark schwankende Auftragslasten, permanente Veränderungen im Sortiment und viele Aufträge mit jeweils nur wenigen Positionen sind charakteristisch für die logistischen Herausforderungen im E-Commerce.
"Die einzige Möglichkeit der E-Commerce-Logistik, in einem so dynamischen Umfeld zu bestehen, ist daher, sich so flexibel wie möglich aufzustellen", sagt Dirk Schlömer, geschäftsführender Gesellschafter der Logistikberatung viaLog. "Dazu zählen: flexible Lagerstrukturen, um die verschiedensten Sortimente beherbergen zu können, leicht anpassbare IT-Strukturen, um Prozessveränderungen einfach abbilden zu können, und reaktionsstarke Arbeitsmodelle, die einen Einsatz der Arbeitskräfte nach Bedarf ermöglichen."
Unternehmen, die neben dem E-Commerce noch (mindestens) einen weiteren Vertriebskanal betreiben, müssen entscheiden, ob beide Kanäle eine gemeinsame oder eine getrennte Lagerstruktur erhalten sollen. "Viele Unternehmen entscheiden sich für eine Multi-Channel-Logistik, wenn ein oder beide Abwicklungsbereiche relativ klein sind", weiß Schlömer.
"Eine gemeinsame Logistik ist zudem sinnvoll, wenn beträchtliche Synergieeffekte erzielt werden können." Weisen die beiden Absatzkanäle jedoch deutliche Unterschiede in zentralen Punkten auf, spreche dies für eine Lagertrennung. Entscheidend seien in diesem Fall Unterschiede hinsichtlich des Sortiments, der Auftragsstrukturen, der Verpackungs- und Verkaufseinheiten sowie der Distributionsstruktur.
Logistikzentren werden immer intelligenter
Wenn man etwa davon ausgeht, dass eine Same-Day-Belieferung für bestimmte Bedarfe in irgendeiner Form kommen wird, müssen die neuen Logistikstandorte nah bei den Kunden sein, um so etwas zeitlich und logistisch überhaupt abwickeln zu können. Das funktioniert vor allem in bestehenden, von unterschiedlichen Firmen gemeinsam genutzten Gebäuden in Ballungszentren oder Innenstadtlagen, weil Platz für neue Logistikflächen schlicht nicht verfügbar sein wird. Oder sogenannte Brownfield-Anlagen werden zu E-Commerce-Logistikzentren umfunktioniert.
Besonders gut geeignet, um die intralogistischen Anforderungen in einem solchen Umfeld zu lösen, sind Systeme wie das 2015 mit dem Deutschen Logistikpreis ausgezeichnete mobile Kommissionierlager G-Com der Firma Grenzebach. Dieses stellt eine sehr kostengünstige Lösung insbesondere auch für mittelständische Kunden dar, die in das Geschäft mit E-Commerce einsteigen wollen. Mit G-Com werden die Regale vollautomatisch zu einer Pick-Station gebracht.